In enger Zusammenarbeit mit den Kollegen des Instituts für Radiologie können wir Ihnen minimalinvasive, interventionelle Verfahren anbieten.

Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick der verschiedenen Anwendungsgebiete – dazu gehören:

  • Thermoablation
  • Probeentnahmen durch den Radiologen
  • Selektiver Gefäßverschluss (Embolisation)

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Selektiver Gefäßverschluss (Embolisation)

Prostataarterienembolisation bei gutartiger Vergrößerung

Bei Kontraindikationen gegen eine herkömmliche Verkleinerung der Prostata durch die Harnröhre – z. B. die Notwendigkeit einer dauerhaften dualen Blutverdünnung nach Setzen von Stents am Herzen – kann die Prostata auch durch selektiven Verschluss von zuführenden Blutgefäßen verkleinert werden.

Hierfür sucht der interventionelle Radiologe nach Punktion einer Schlagader in der Leiste diejenigen Gefäße auf, die die Prostata versorgen. Im Anschluss werden dieser mit einer oder mehreren sehr kleinen Metallspiralen verschlossen – sogenannten Coils. Durch die fehlende Blutzufuhr schrumpft das Prostatagewebe in der Folge ein.

Embolisation anderer Tumore

Große Tumore der Niere können analog zum oben beschriebenen Verfahren embolisiert werden, um das Risiko für starke Blutungen während der eigentlichen Operation zu minimieren.

In seltenen, ausgewählten Fällen, kann auch ein Teil der Blutversorgung der Blase mittels Embolisation abgeschnitten werden – wenn Blutungskomplikationen auftreten.

Thermoablation

Bei der Radiofrequenzablation (RFA) wird durch den interventionellen Radiologen eine Nadel CT-gesteuert in einen Tumor eingebracht. Durch hochfrequenten Strom kann anschließend Hitze über die Nadel im Tumorgewebe erzeugt und die Zellen so zerstört werden.

Der Eingriff findet in einer Vollnarkose statt und dauert circa eine Stunde. Bei urologischen Tumoren kommt die RFA bei ausgewählten Patienten und abhängig von Größe und Lage des Tumors vor allem beim Nierenzellkarzinom zum Einsatz.

Arzt in OP-Kleidung führt Ultraschalluntersuchung mit Monitorüberwachung durch
Laboruntersuchung mit Mikroskop und Pipettieren von Proben in Laborgefäße

Probeentnahmen durch den Radiologen

Die Diagnose von bösartigen Erkrankungen erfolgt überwiegend durch feingewebliche Untersuchungen nach Entnahme von Gewebe aus dem eigentlichen Tumor oder etwaigen Tochtergeschwulsten (Metastasen).

Vor allem bei Unsicherheit über die Herkunft und das Verhalten (gut- oder bösartig) eines Tumors ist die Punktion für die weitere Therapieplanung wichtig.

Befindet sich das verdächtige Gewebe an einer Stelle, die dem behandelnden Arzt nicht oder nur durch einen größeren operativen Eingriff zugänglich ist, kann der interventionelle Radiologe schonender eine CT-gesteuerte Entnahme von Gewebeproben durchführen.

Der generelle Ablauf bei den Verfahren sieht wie folgt aus:

  1. Zunächst beraten wir Sie im Rahmer unserer Sprechstunde oder nehmen Sie nach Absprache mit Ihrem behandelnden Urologen in unserer Klinik auf.
  2. Die Aufklärung und Durchführung der Eingriffe findet durch die radiologischen Kollegen statt.
  3. Zur weiteren Versorgung und stationären Überwachung verbleiben Sie entweder für eine Nacht in unserer Klinik oder werden bei kleineren Interventionen nach einer abschließenden Kontrolle (Labor, Ultraschall) am selben Tag entlassen.
  4. Bei Entnahme von Gewebeproben erfolgt die Besprechung der Ergebnisse und die weitere Therapieplanung in der Regel eine Woche nach dem Eingriff in unserer Sprechstunde.