Die Urolithiasis – auch bekannt als Harnsteinleiden – ist eine häufige Erkrankung, die durch die Bildung von Kristallen in den Harnwegen verursacht wird. In Deutschland sind etwa 6 % der Bevölkerung betroffen.

Die Kristalle können sich zu festen Steinen zusammenfügen, die die Harnwege blockieren und zu schmerzhaften Symptomen führen. Urolithiasis kann Menschen jeden Alters betreffen, tritt jedoch häufiger bei Männern im Alter zwischen 30 und 60 Jahren auf.

Die Bildung von Harnsteinen kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden:

  • geringe und ungleichmäßige Trinkmenge
  • falsche Ernährungsgewohnheiten
  • genetische Veranlagungen

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Diagnose der Urolithiasis

Harnsteinleiden werden in der Regel durch eine Kombination aus

  • Anamnese,
  • körperlicher Untersuchung
  • und bildgebenden Verfahren diagnostiziert.

Klassischerweise treten akut einsetzende starke Schmerzen (sogenannte Koliken)in der Flanke der Betroffenen auf. Harndrang sowie starke Übelkeit und Erbrechen sind zudem gängige Begleiterscheinungen. Steine, die symptomlos in der Niere liegen, werden häufiger zufällig bei Ultraschall- oder CT-Untersuchungen entdeckt.

Stethoskop liegt auf einem Stapel Patientenakten

Primärdiagnostik bei Verdacht auf Urolithiasis

Die Primärdiagnostik umfasst folgende Schritte:

Besteht hiernach der Verdacht auf ein Harnsteinleiden ist die Computertomographie des Bauchraums (sogenannte low-dose CT mit sehr geringer Strahlenbelastung) indiziert. Sie führt in nahezu allen Fällen zur Sicherung oder dem Ausschluss der Diagnose.

Nach erfolgter Steintherapie können weitere Analysen des Steins sowie des Urins und Bluts durchgeführt werden, um eine verbesserte Metaphylaxe neuer Ereignisse durchführen zu können.

Therapie der Urolithiasis

Die Therapie der Urolithiasis richtet sich nach der Größe und Lage der Steine sowie den individuellen Umständen des Patienten.

Kleinere Steine können häufig durch

allein ausgeschieden werden.

Größere Steine oder solche, die konservativ nicht erfolgreich behandelt werden können, erfordern möglicherweise interventionelle Maßnahmen.

Als Erstmaßnahme erfolgt bei Harnleitersteinen zumeist die Einlage eines Harnleiterstents, um den Harnfluss wieder zu gewährleisten.

Eine Harnleiterspiegelung ohne vorherige Einlage eines Harnleiterstents erfolgt nur dann, wenn der Harnleiter ausreichend weit ist und ohne erhöhtes Verletzungsrisiko für die Instrumente passierbar ist.

Abhängig von der Lage und Größe (Harnleiter, Nierenbecken bzw. Kelchgruppen) erfolgt die weitere Planung der Therapie. Dabei stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung.

Bei der sogenannten Ureterorenoskopie (URS) werden starre und flexible Instrumente zur Spiegelung der oberen Harnwege eingesetzt. Die Methode ermöglicht uns die Bergung der Steine mit speziellen Fangkörbchen oder eine Fragmentierung mittels Laser.

Alternativ können die Steine auch mittels Ultraschallwellen von außen beschossen und fragmentiert werden, um dann selbstständig abzugehen – die sogenannte Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL).

Eine weitere Möglichkeit ist die perkutane Nephrolithotomie (PNL), bei der nach Ultraschall- und Röntgen-gestützter Punktion der Niere durch die Haut ein Arbeitskanal eingebracht wird. Über diesen kann dann mit einem Instrument der Stein/die Steine zerkleinert und entfernt werden.

In bestimmten Situationen kann anhand klinischer Parameter (z.B. Säuregehalt des Urins oder Dichte der Steine im CT) auch der Versuch einer medikamentösen Auflösung (Chemolitholyse) unternommen werden, wenn von Harnsäuresteinen ausgegangen wird.

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Prognose der Urolithiasis: Wie sind die Aussichten?

Die Prognose für Patienten mit Urolithiasis ist in der Regel günstig – besonders, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird.

Bei den meisten Menschen können Harnsteine erfolgreich beseitigt und die erneute Steinbildung durch eine Anpassung der Ernährung und Lebensgewohnheiten reduziert werden.

Wichtig: Die Prävention der Urolithiasis basiert auf

Personen mit einem höheren Risiko für Harnsteine sollten regelmäßig ärztlich kontrolliert werden, um präventive Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.

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