Zentrum für Kontinenz & Neurourologie
Das Zentrum für Kontinenz und Neurourologie der Universitätsmedizin Essen ist eines der wirklich interdisziplinären Zentren in Deutschland. Blasenschwäche und Inkontinenz sind immer noch Tabuthemen. Das Problem der Inkontinenz ist weit verbreitet und kann jeden treffen, ob Frau oder Mann, jung oder alt: Harn oder Stuhl geht unkontrolliert ab (Harninkontinenz / Stuhlinkontinenz), die Blase muss ungewöhnlich häufig entleert werden (imperativer Harndrang) oder die Harnblase kann nicht mehr, wie gewünscht, entleert werden.
Optimale Behandlung von Blasenfunktionsstörungen durch interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die Ursachen von gestörter Harnblasenfunktion und / oder Inkontinenz, Beschwerden, Begleiterkrankungen, anatomischen und neurologischen Veränderungen sind vielfältig. Deshalb haben sich die Spezialisten der Universitätsmedizin Essen für die Behandlung von Blasenschwäche und Darmschwäche zusammengeschlossen, um gemeinsam mit allen Betroffenen optimale Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können.
Die Betreuung von Menschen mit Harninkontinenz und/oder Stuhlinkontinenz erfordert hoch spezialisierte medizinische Kenntnisse zu den unterschiedlichen Krankheitsbildern und Vorerkrankungen, deren Diagnostik und Therapie. Hierbei arbeiten alle beteiligten Fachdisziplinen eng zusammen.
Fachbereiche und Leistungsspektrum
Die Universitätsmedizin Essen ist durch das Interdisziplinäre Zentrum für Kontinenz und Neurourologie unter der Leitung von Prof. Dr.med. Robert Wammack organisatorisch und von ärztlicher, pflegerischer und physiotherapeutischer Seite optimal aufgestellt, um Menschen mit Kontinenzproblemen und Störungen der Harnblasenfunktion und / oder Stuhlinkontinenz effektiv helfen zu können. Es erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit den nachfolgenden Fachabteilungen:
- Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
- Klinik für Allgemein-, Viszeral- u. Transplantationschirurgie
- Klinik für Gastroenterologie
- Klinik für Neurologie
- Klinik für Neuroradiologie
Unser Leistungsangebot umfasst die medizinischen Behandlung aller Inkontinenzformen, d.h. :
- Behandlung verschiedenster Formen der Blasenfunktionsstörung und Enuresis.
- Behandlung der Sakralblock, Pudendusblock, periradikuläre Therapie, Akupunktur.
- Behandlung von Belastungs- und Dranginkontinenz beim Erwachsenen.
- Behandlung von neurogenen Blasenfunktionsstörungen.
- Video-Urodynamik, verschiedene Elektrostimulationsverfahren, Bio-Feedback.
- Medikamentöse Therapie der Inkontinenz.
- Operative Therapie inkl. Blasenhebung, Sakropexie, Minimalinvasiver Verfahren (Bänder, Schließmuskelunterspritzung) und artifizieller Sphinktersysteme.
Neben der medizinischen Behandlung umfasst unser Leistungsangebot auch die Beratung bzgl. der Hilfsmittelversorgung in Zusammenarbeit mit speziell geschultem Fachpflegepersonal.
Prof. Dr. med.
Robert Wammack
Spezialisierung auf Störungen der Harnblasenfunktion, Neurourologie und Urogynäkologie.
Sprechstunden
In unseren Spezialsprechstunden sich Frauen und Männer jeden Alters zur Beratung und Diagnostik ihrer Beschwerden gerne vorstellen.
Ansprechpartner: Prof. Dr. med. R. Wammack
Urologie: Mittwoch 09:00 Uhr – 15:00 Uhr und Freitag 09:00 Uhr – 13:00 Uhr
Terminvereinbarung unter:
Tel.: 0201 723 3570
Gynäkologie: Dienstag 09:00 Uhr – 11:00 Uhr und Donnerstag 09:00 Uhr – 14:30 Uhr
Terminvereinbarung unter:
Tel.: 0201 723 3929
Inkontinenz ist in den meisten Fällen heilbar
Man geht davon aus, dass in Deutschland 5 bis 10 Millionen Menschen an einer Harn- oder Stuhlinkontinenz leiden. Hinzu kommen Patienten, die ihre Harnblase aus verschiedenen Gründen nicht ausreichend oder sozial verträglich entleeren können. Viele Betroffene ziehen sich aus Scham oder Furcht aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Die Lebensqualität von Frauen und Männern mit Inkontinenz leidet. Depressionen und andere psychischen Erkrankungen können die Folge sein. Nur jeder 10. wendet sich mit dem Problem der Inkontinenz an einen entsprechend qualifizierten Arzt, obwohl heute durch spezielle Untersuchungen und passende Behandlungsmethoden die meisten von ihrem Leiden befreit werden können.
Vielfältige Ursachen & Formen der Inkontinenz
Die Harninkontinenz wird allgemein definiert durch den ungewollten und unkontrollierten Verlust von Urin. Dieser ungewollte Harnverlust kann durch eine Vielzahl von Ursachen bedingt sein und so lässt sich Inkontinenz in viele Untergruppen einteilen:
- Belastungsinkontinenz (auch Stressinkontinenz): Äußert sich in unkontrolliertem Urinverlust bei körperlicher Anstrengung. Die Belastungsinkontinenz ist eine der häufigsten Formen der Harninkontinenz. Mehr Informationen finden sie hier (Link zur Unterseite, s.u.)
- Dranginkontinenz: Wird auch „Syndrom der überaktiven Blase“ / „Reizblase“ genannt und ist gekennzeichnet durch nicht unterdrückbaren, gehäuften Harndrang mit Harnverlust. Mehr Informationen finden sie hier (Link zur Unterseite, s.u.)
- Überlaufinkontinenz: Ursächlich liegt hier eine Blasenentleerungsstörung vor. Ist die Speicherkapazität der Blase überschritten kommt es zum „Überlaufen“ von Urin.
- Reflexinkontinenz: Hier liegt eine Schädigung der für die Blasenkontrolle zuständigen Abschnitte des zentralen Nervensystems vor.
- Extraurethrale Inkontinenz: Harnverlust über andere Wege als durch die Harnröhre kann, z.B. durch Fisteln zwischen Blase und Scheide, nach Operationen, Bestrahlungen oder Entzündungen entstehen.
- Enuresis nocturna: Das nächtliche Einnässen bei Kindern sollte ab dem 5. Lebensjahr nicht mehr vorkommen. Auch wenn es sich hier streng genommen nicht um eine Inkontinenz, sondern um eine Entwicklungsverzögerung handelt, ist hier eine Behandlung des Kindes angezeigt, um Störungen des Selbstwertgefühls zu vermeiden.
Die häufigsten Formen der Inkontinenz sind die Belastungsinkontinenz (auch Stressinkontinenz) und die Dranginkontinenz (Syndrom der überaktiven Blase).
Stationärer Aufenthalt in der Urologie Essen
Sie haben Fragen zur Anmeldung, Aufnahme oder zum Behandlungsablauf? Lesen Sie hier ausführliche Informationen zu den konkreten Abläufen in der Urologie Essen.
Ambulante Operationen in der Urologie Essen
Kleinere Eingriffe und Untersuchungen können häufig ambulant durchgeführt werden. Welche Eingriffe dies sind und wie die Terminvereinbarung und Vorbereitung verläuft, erfahren Sie hier.