Nierenkrebs (Nierenzellkarzinom)
Nierenkrebs tritt vorranging ab einem Alter von 50 Jahren auf. Nierenzellkarzinome entstehen in der Nierenrinde und müssen von den sogenannten Urothelkarzinomen differenziert werden, welche in den ableitenden Harnwegen entstehen.
Statistisch gesehen sind Männer häufiger von Nierenkrebs betroffen als Frauen. Zu den bekanntesten Risikofaktoren zählen:
- genetische Veranlagung
- Lebensstilfaktoren wie Rauchen und Übergewicht
- Bluthochdruck
- genetische Syndrome
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Diagnostik von Nierenkrebs
Heutzutage werden Tumore an der Niere meist zufällig entdeckt – z.B. per Ultraschall beim Hausarzt oder bei MRT-Untersuchungen wegen Rückenproblemen. Wenn ein Anfangsverdacht im Ultraschall besteht, erfolgt in der Regel eine weitere Abklärung mittels CT – seltener eine MRT des Bauchraums.
Anhand der Bilder kann abgeschätzt werden, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt. Eine Nierenbiopsie erfolgt bei lokal begrenzten Tumoren nicht standardmäßig.
Zur Metastasensuche wird eine ergänzende CT des Brustraums empfohlen. In seltenen Fällen kann unter Narkose über die Harnröhre eine Spiegelung der betroffenen Niere erfolgen. Etwa wenn die Lage bzw. Herkunft des Tumors anhand der bildgebenden Verfahren nicht eindeutig zu klären ist.
Nierenkrebs: Therapie – Welche Optionen gibt es?
Die Behandlung von Nierenkrebs richtet sich nach verschiedenen Faktoren – darunter dem Stadium der Erkrankung, der Größe und Lage des Tumors sowie individuellen Patientengegebenheiten. Das Ziel einer Behandlung ist jedoch stets das gleiche: Die effektivste Therapie anbieten, die gleichzeitig die Lebensqualität so weit wie möglich erhält.
Bei lokal begrenztem Nierenkrebs (nur auf die Niere begrenzte Stadien) wird heutzutage eine möglichst schonende Entfernung des Tumors angestrebt. Bedeutet: Nur das tumortragende Gewebe wird entfernt – die sogenannte Nierenteilresektion.
Der Therapieansatz kann oft unter Anwendung roboterassistierter Technik (Da-Vinci-Roboter) minimal-invasiv mit kleinen Schnitten durchgeführt werden. Dadurch wird einerseits die Nierenfunktion erhalten, andererseits eine schnellere Erholung nach der Operation ermöglicht.
Bei komplexeren oder größeren Tumoren kann eine Nephrektomie und/oder eine offene Operation notwendig sind. Welcher Eingriff sinnvoll ist, wird nach reiflicher Beratung zusammen mit Ihnen getroffen.
Abhängig von biologischen und klinischen Faktoren kann nach der chirurgischen Behandlung eine zeitliche begrenzte Begleittherapie in Form einer Immuntherapie sinnvoll sein – die sogenannte adjuvante Therapie.
Große Tumore und solche, die in die untere Hohlvene eingebrochen sind, werden in der Regel durch offene Operationen und vollständige Entfernung der Niere (Nephrektomie) therapiert. Abhängig davon wie ausgedehnt der Einbruch in die untere Hohlvene ausfällt, erfolgt der Eingriff mit Unterstützung von Herzchirurgen. Auffällige Lymphknoten im Bereich der Niere werden ebenfalls entfernt. Da die Betroffenen ein hohes Rückfallrisiko zeigen, findet auch die adjuvante Therapie häufig Anwendung.
Eine klinische Sondersituation stellen kleine Tumore unter 4 cm dar, die oft zunächst nur bildgebend überwacht werden können. Außerdem können lokal-ablative Verfahren als möglicher Behandlungsansatz diskutiert werden. Hierzu gehören die Thermoablation oder auch eine zielgerichtete Bestrahlung.
Thermoablative Verfahren zerstören den Tumor durch Kälte (Kryoablation) oder Hitze (Radiofrequenzablation). Diese minimal-invasiven Eingriffe werden von der Abteilung für interventionelle Radiologie durchgeführt. Dabei wird der Tumor CT-gesteuert mit einer Nadel punktiert und anschließend je nach Verfahren vereist oder mittels hochfrequentem Ultraschall verkocht.
Bei einer metastasierten Erkrankung erfolgt in der Regel eine Systemtherapie. Diese basiert beim Nierenzellkarzinom hauptsächlich auf der Immuntherapie und Tyrosinkinaseinhibitoren.
- Die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren setzt auf Antikörper, die das eigene Immunsystem anregen, Krebszellen zu bekämpfen.
- Tyrosinkinaseinhibitoren sind Substanzen, die die Gefäßneubildung der Krebszellen hemmen.
Die Systemtherapie ist in der Regel ambulant möglich. Die Antikörper werden per Infusion alle 3 bis 6 Wochen verabreicht, die Tyrosinkinaseinhibitoren dagegen als Tabletten täglich eingenommen. Zusätzlich wird mit Ihnen individuell besprochen, inwieweit eine Entfernung des Haupttumors und/oder der Metastasen therapeutisch sinnvoll ist.
Nephrektomie
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Prognose bei Nierenkrebs: Wie stehen die Heilungschancen?
Die Prognose bei Nierenkrebs variiert je nach Stadium bei der Diagnosestellung. Frühzeitig erkannt und behandelt, sind die Heilungschancen oft günstig.
Bei fortgeschrittenen Stadien kann die Prognose jedoch herausfordernder sein. Fortschritte in der Forschung und Therapie haben für metastasierte Patienten in den vergangenen Jahren deutliche Verbesserungen erbracht.
Zusammenfassend: Eine frühzeitige Diagnose und eine individualisierte Therapie sind entscheidend, um die besten Ergebnisse für Patienten mit Nierenkrebs zu erzielen.