Phimose (Vorhautverengung)

Bei zahlreichen männlichen Säuglingen und Kleinkindern tritt häufig eine natürliche Verengung der Vorhaut auf. In den meisten Fällen ist diese Verengung altersgerecht und bedarf keiner Behandlung, da die Vorhaut sich mit der Zeit lockert.

In einigen Fällen kann die Vorhautverengung jedoch zu Entzündungen und Ballonieren der Vorhaut führen – oder bis ins Schulalter bestehen bleiben. In solchen Situationen empfehlen wir meistens zunächst eine lokale Behandlung mit cortisonhaltigen Salben.

Sollte dieser Therapieansatz nicht erfolgreich sein oder es zu wiederkehrenden Beschwerden kommen, kann eine chirurgische Entfernung der Vorhaut (Beschneidung) notwendig werden.

Lächelndes Kind auf dem Schoß des Vaters, Arzt zeigt ihm kleine Fläschchen

Eine Beschneidung wird in unserer Klinik ausschließlich aus medizinischen Gründen durchgeführt – in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorgaben. Eingriffe aus rein kulturellen oder weltanschaulichen Gründen bieten wir nicht an. Der Eingriff wird bei Kindern ohne schwerwiegende Vorerkrankungen ambulant durchgeführt.

Hodenhochstand, Gleithoden & Pendelhoden

Während der Entwicklung des Fötus im Mutterleib befinden sich die Hoden zunächst im Bauchraum und wandern schließlich durch den Leistenkanal in das Hodenfach (Skrotum).

Ein Pendelhoden liegt in entspannten Situationen – z. B. beim Baden – im Hodenfach, kann sich jedoch durch einen Muskelreflex in den Leistenkanal zurückziehen.

Dieser Zustand erfordert in der Regel keine operative Therapie, sollte jedoch regelmäßig beobachtet werden. Der Grund: Daraus kann sich ein Gleithoden entwickeln.

Ein Gleithoden lässt sich zwar in das Hodenfach bewegen, zieht sich jedoch aufgrund eines zu kurzen Samenstrangs schnell wieder in den Leistenkanal zurück. Sowohl der Gleithoden als auch der Leistenhoden, bei dem der Hoden dauerhaft im Leistenkanal verbleibt, benötigen eine operative Korrektur. Der Eingriff erfolgt durch einen kleinen Schnitt in der Leiste und am Hodensack und wird bei Kindern ohne schwerwiegende Vorerkrankungen ambulant durchgeführt.

Ist der Hoden weder in der Leiste noch im Hodenfach tastbar, wird häufig eine laparoskopische (minimalinvasive) Operation im Bauchraum notwendig. So lässt sich der Hoden lokalisieren und anschließend behandeln.

Arzt im weißen Kittel tippt auf einem Tablet
Junge sitzt auf Behandlungsliege und spricht mit der Ärztin

Hydrozele (Wasserbruch)

Eine Hydrozele ist eine schmerzlose Ansammlung von Flüssigkeit im Hodensack (Skrotum), die verschiedene Ursachen haben kann. Bei kleinen Kindern ist oft ein offener Processus vaginalis die Ursache – eine Verbindung zwischen Bauchraum und Hodenfach. Die Verbindung verschließt sich normalerweise vor der Geburt oder kurz danach.

Bleibt der Processus vaginalis jedoch bis zum 2. Lebensjahr geöffnet, ist eine operative Korrektur erforderlich. Der Verschluss erfolgt in der Regel durch einen kleinen Schnitt in der Leiste und am Hodensack.

Der Eingriff wird bei Kindern ohne schwerwiegende Vorerkrankungen ambulant durchgeführt.

Nieren- und Harnsteinleiden

Nieren- und Harnleitersteine treten auch bei Kindern auf und äußern sich häufig durch

  • Bauchschmerzen,
  • Übelkeit,
  • Erbrechen
  • oder blutigen Urin.

Wenn bei einer Ultraschalluntersuchung Steine festgestellt werden, die Beschwerden verursachen, stehen in unserer Klinik verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Die Wahl der Therapie richtet sich nach dem

  • Alter des Kindes,
  • der Größe
  • und der Lage der Steine.
Kind liegt im Bett und hält sich den Bauch vor Schmerzen

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Therapiemöglichkeiten

Die Therapieoptionen umfassen unter anderem die perkutane Nephrolithotomie (PCNL). Bei dem Behandlungsansatz werden die Steine durch eine kleine Punktion und ein dünnes Endoskop über die Haut entfernt.

Alternativ können Steine mithilfe einer Ureterorenoskopie (URS) oder durch die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) auf natürlichem Weg zertrümmert und über den Urin ausgeschieden werden.

Besonders bei Kindern ist es wichtig, die Ursache der Steinbildung zu erforschen. Das Ziel ist es, zukünftige Steinbildungen zu vermeiden. In Zusammenarbeit mit Kindernephrologen bieten wir ein umfassendes Behandlungs- und Präventionskonzept an, das die Entstehung weiterer Steine verhindern soll.

Arzt mit blauen Handschuhen überreicht Urinprobenbecher an Patient

Harnröhrenklappe

Harnröhrenklappe ist eine angeborene Fehlbildung der Harnröhre des Junges, bei der segelartige Schleimhautfalten den Abfluss des Urins behindern. Die Verengung kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen – etwa zu einer Schädigung

  • der Harnblase,
  • des Harnleiters
  • und der Nieren.

Die potenziellen Schädigungen gehen auf den Rückstau des Urins zurück.

Die Erkrankung kann bereits vor der Geburt durch Ultraschall vermutet werden – wenn die Nierenbecken erweitert sind und die Blase ständig gefüllt bleibt.

Nach der Geburt fallen die betroffenen Kinder häufig durch

  • Harnwegsinfekte,
  • einen abgeschwächten Harnstrahl
  • oder Blasenentleerungsstörungen auf.

Zur Sicherung der Diagnose wird eine Zystoskopie (Blasenspiegelung) durchgeführt. Dabei werden die Klappen sichtbar gemacht und in derselben Sitzung durch eine endoskopischen Schlitzung der Harnröhrenklappen therapiert.

Ziel ist es, den Harnabfluss wiederherzustellen und Schäden an den Nieren zu verhindern. In schweren Fällen kann nach der Schlitzung eine weitere Therapie zur Blasenentleerung notwendig sein, um die Harnwegsfunktion langfristig zu stabilisieren.

Meatusstenose

Die Meatusstenose ist eine Verengung der Harnröhrenöffnung, die angeboren ist oder durch Entzündungen und Verletzungen verursacht wurde. Die Verengung führt häufig zu

  • einem schwachen, verdrehten oder gespaltenen Harnstrahl
  • sowie zu Anstrengungen beim Wasserlassen, Nachträufeln und unvollständiger Blasenentleerung.

Die jeweiligen Symptome können Harnwegsinfektionen und weitere Komplikationen verursachen.

Arzt spricht mit einem Jungen, Mutter sitzt im Hintergrund und hört zu

Diagnose & Behandlung

Die Diagnose erfolgt meist durch eine Blickdiagnose und urodynamische Untersuchungen. Harnfluss und Restharn werden dabei gemessen. Zuweilen wird eine Urethrozystoskopie durchgeführt, um den Grad der Verengung zu bestimmen und Tumore auszuschließen.

In leichten Fällen kann eine Behandlung mit lokalen Salben hilfreich sein. Bei schwereren Verengungen ist jedoch eine operative Korrektur notwendig.

Die häufigsten Verfahren umfassen: